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ELYSIAN FIELDS – Bum raps and love taps

Wie kann es eigentlich sein, dass mir diese Band bisher entgangen ist? Existieren tun sie schon seit Anfang der Neunziger. Zumindest sind Jennifer Charles und Oren Bloedow sich da zum ersten Mal über den Weg gelaufen. Die erste EP kam dann erst ein paar Jahre später. Und nun gibt es mit „Bum raps and love taps“ schon das vierte Album, wenn man das eigentlich zweite mit Steve Albini aufgenommene, aber nie veröffentlichte Album nicht mitrechnet. Das verstaubt nämlich wegen künstlerischer Differenzen in irgendeiner Schublade. Soll heißen, es war der lieben Plattenfirma zu sperrig. Eine Schande, das. Und wo wir schon bei Schubladen sind: hier wird gerne die, wo Noir Rock drauf steht, aufgezogen. Bei mir steht da jedenfalls MAZZY STAR drauf. Denn genauso verführerische, betörende Musik machen auch ELYSIAN FIELDS mitsamt einer Stimme, die dich um den Verstand bringt. Aber es ist nicht die naive, unschuldige Stimme einer Hope Sandoval. Nein, Jennifer Charles ist um einiges schmutziger und gefährlicher. Der Stolz einer PJ HARVEY trifft auf die Abgeklärtheit einer Kim Gordon. Diese Frau will ganz bestimmt nicht nur spielen. Immerhin kommen die auch nicht aus irgendeinem verträumten Kaff, sondern aus dem gierigen, dreckigen New York. Aber große Chancen hat man sowieso nicht. Man verfällt ihrer Stimme und der Musik gnadenlos und vom ersten Moment an. Wenn sie im ersten Song haucht „…when you whisper Jennifer“, hat man schon verloren. Lasziv, klebrig und düster. Wie großartig allein schon die Namen, Jennifer Charles und Oren Bloedow. Geht runter wie süßer Honig. Aber vergessen wir mal nicht die Musik und somit Oren Bloedows Part. Sicher ist die Stimme omnipräsent, aber die Harmonien und Arrangements, die diese Stimme tragen, umschmeicheln oder herausfordern, entgegen arbeiten, sind nicht minder anziehend, manchmal fragil, immer hypnotisierend, mitunter verzerrt, dann wieder reduziert. Das ist wie romantisch Händchen halten und sich den Verstand rausficken gleichzeitig.