Ein Album, das wechselhaft ist wie der Sommer 2004. Denn zwischen den einzelnen Songs von „Pictures“, dem zweiten Release von FACELIFT, liegen ganze Welten – sowohl stilistisch, als auch qualitativ. Die produktionstechnischen Unterschiede sind dabei noch leicht zu erklären, da die Österreicher ihr aktuelles Album bei insgesamt fünf verschiedenen Produzenten aufnahmen.
Auf der anderen Seite schöpfen FACELIFT aber auch musikalisch die ganze Bandbreite zwischen modernem Crossover („Groovy sound“, „End of now“, „Sofa Song“), Indie-Pop à la HIDALGO und K’S CHOICE („Believe in me“, „Await you“), orientalischen Einflüssen („Sushy shades“) und DJ KICKS’scher Elektronik („Cactus abyss“) aus. Obwohl die elektronischen Parts hintergründig fast auf dem ganzen Album präsent sind, fällt „Cactus abyss“ dabei ziemlich aus dem Rahmen. Und auch der Gesang schwankt zwischen einer zarten, gehauchten Stimme bei den poppigen Parts und unnötiger Stimmakrobatik, die verdächtig nach Vocal Coaches riecht. Was FACELIFT aber auf jeden Fall in die Wiege gelegt wurde, ist das feine Gespür für gute Melodien, und so werden auch solche Songs noch gerettet, die zunächst nicht gefallen. Wenn man auf dem nächsten Release die Produktion verbessert und die guten Parts selektiert, kann man von FACELIFT noch einiges erwarten. Bislang allerdings leider nur Mittelmaß.