Hui, hier lärmt es ja wie bei alten SMASHING PUMPKINS, wie auf frühen PLACEBO-Werken. Eine kreischende Gitarre, ein hintergründiger Rhythmus und eine fast diametral zarte Stimme. Der PLACEBO-Gedanke wird von Song zu Song deutlicher, denn auch die weniger verkrachten Existenzen auf „Good old underground“ spielen sich in diese Richtung, haben Fülle und jede Menge Melodiebewusstsein. Dennoch bleibt die verzerrte Gitarre das Hauptelement im Schaffen von EWIAN. Aber die ruhigen Momente wie bei „The last poem“ sind sehr eindringlich und schaffen Raum für weiterführende Gedanken. Dieses Album tanzt auf seinen Gitarrenlinien und verliert nie den Halt, jeder Tanzschritt sitzt und wirkt dennoch nicht einstudiert und dadurch platt. Dieser Rock, der sich auch mit psychedelischen Substanzen auszukennen scheint, schien fast schon ausgestorben. EWIAN erwecken ihn zu neuem, vielversprechendem Leben. Und mit Fortdauer des Albums verblassen die Vergleiche, und die in Deutschland beheimatete Band zeigt ihre Eigenständigkeit und ihre Strahlkraft. Das ist wirklich guter alter Untergrund.
EWIAN – Good old underground
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:20. Dezember 2014
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
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