Luxemburg ist mir nicht gerade bekannt für seine ausufernd riesige Musikszene, daher finde ich es umso beeindruckender, dass EVERWAITING SERENADE sozusagen wahre Gewinnertypen sind. Denn die aufstrebende Progressive Hardcore-Band hat letztes Jahr in Wacken den „Metal Battle“ gewonnen, und wer dort schon einmal die Teilnehmer hören durfte, weiß, dass dort auf jeden Fall die Kuh fliegt!
„Lungwork“ ist nach „The caress“ das zweite Studioalbum der Band und kommt in einem sehr schicken Blitz-und-Strom Cover daher.
Es fällt schnell auf, dass die fünf Jungs etwas von ihrem Handwerk verstehen und gerne frickeln oder, um es formal richtig zu sagen, dass sie sich das Wort „progressiv“ ganz oben auf ihren Zettel geschrieben haben. Schwer zu sagen ob es jetzt ein Pro oder ein Contra für die CD ist. Einerseits ist es faszinierend, so viel Abwechslung von Phrase zu Phrase zu hören, andererseits vermisst man bei vielen Liedern auch eine Art „roten Faden“, der die Songs etwas straighter macht. Was eben noch in krassen Blastbeats ausgeartet ist, ist im nächsten Moment schon wieder getragen von Gitarrenmelodien, wie zum Beispiel in „The next weekend revolution“. Und dann gibt es da noch mit „A dead end artery“ einen Song, der so unglaublich gut gemacht ist – wäre es Pop, wäre es die Singleauskopplung.
Artverwandt sind EVERWAITING SERENADE mit Bands wie PARKWAY DRIVE und auch ein bisschen mit AUGUST BURNS RED.
Insgesamt ist diese CD wohl eher nichts für den „Standard-Tough-Guy“, der seine verlorene Jugend in Violent Dancing äußern möchte, sondern eher etwas für diejenigen, die gerne auch mal genauer hinhören und sich vor allem für die musikalische Seite interessieren.