Bei ESCAPADO hat sich in den letzten Monaten eine Menge getan: Zunächst galt es, den Ausstieg zweier Bandmitglieder zu kompensieren, dann wagte man in neuer Besetzung den Neuanfang und hat mit „Montgomery Mundtot“ letztendlich ein neues Album veröffentlicht, das sogar eine Weiterentwicklung zum bisherigen Schaffen der Band darstellt. Grund genug, bei Gitarrist Sebastian nachzufragen, wie es derzeit im Hause ESCAPADO aussieht.
[F] Nach dem Ausstieg eures alten Sängers Helge und eures alten Bassisten Gunnar war es lange Zeit still um euch. War von Anfang an klar, dass ihr trotzdem mit ESCAPADO weitermachen wollt?
[A] Nein. Es war nur klar, dass wir weiter Musik machen wollten. Da gibt es dann erstmal viele verschiedene Möglichkeiten, wie man das angehen kann. Diesen Möglichkeiten haben wir uns auch geöffnet. Lustigerweise kam am Ende aber wieder eine typische ESCAPADO-Platte dabei heraus.
[F] Jetzt seid ihr mit neuer Besetzung und neuem Album zurück. Wie habt ihr eure beiden „Neuen“ gefunden, und wann habt ihr angefangen, die ersten Lieder für das Album zu schreiben?
[A] Felix kam quasi direkt nach dem Ausstieg der anderen beiden hinzu. Wir kannten uns schon vorher, da er in anderen Bands in und um Flensburg gespielt hat. Mit ihm haben wir dann auch die Songs der neuen Platte gemacht. Johannes hat früher auch mal in Flensburg gewohnt, kam aber erst Anfang 2010 als Hamburger Jung hinzu.
[F] Kam es für euch zwischenzeitlich auch mal in Betracht, aufgrund der neuen Konstellation euren Bandnamen zu wechseln und somit auch nach außen sichtbar ein neues Zeitalter einzuläuten?
[A] Für die aktuelle Platte hätte das keinen Sinn gemacht. Vielleicht läuft die nächste Platte aber unter dem Namen ESCAPULCO. Aber das ist noch total geheim.
[F] Kommen wir auf das neue Album zu sprechen. Ich finde, „Montgomery Mundtot“ klingt immer noch typisch nach ESCAPADO, aber auch ein Stück weit anders als zuvor, irgendwie gereifter und atmosphärischer. Wie würdet ihr selber im Vergleich zum letzten Album „Initiale“ eure klangliche Entwicklung beschreiben?
[A] Ich finde, die Songs sind mehr auf den Punkt gebracht und die Texte sind insgesamt direkter. Die neue Platte besitzt diesmal auch durchweg ein hohes Energielevel. Die Songs sind dazu gemacht, um live gespielt zu werden. Und das hört man auch, finde ich. Wir sind eine Live-Band.
[F] Hat sich durch die neue Besetzung das Songschreibprozedere verändert? Welche Rolle spielt Felix beim Schreiben der Texte?
[A] Nein, da ist eigentlich alles beim alten geblieben. Die Texte schreiben nun Felix und ich gemeinsam.
[F] Mit „Sphären“ habt ihr auch wieder ein Instrumental-Stück auf das Album gepackt. War der Song in dieser Form von euch geplant gewesen, oder ist er ein Zufallsprodukt gewesen, das beim gemeinsamen Herumexperimentieren entstanden ist?
[A] Wir hatten ja auch schon auf der letzten Platte ein Instrumental, nämlich „Stillleben“. „Sphären“ ist quasi das „Stillleben 2“, wenn du so willst. Es gibt einfach Musik, die ohne Gesang besser funktioniert. „Sphären“ war so ein Fall.
[F] Ihr habt das neue Album erstmalig unter der Regie von Kurt Ebelhäuser aufgenommen. Inwieweit unterschied sich die Arbeit mit ihm von euren bisherigen Studioaufenthalten?
[A] Der Hauptunterschied war, dass mit Kurt alles ganz schnell und unkompliziert lief. Der Mann hat einfach so viel Erfahrung, da kann man sich ganz entspannt zurücklehnen und sich auf das Wesentliche konzentrieren, nämlich darauf, eine richtig gute Platte zu machen.
[F] Eure erste größere Clubtour in neuer Besetzung liegt mittlerweile hinter euch. Was steht als nächstes auf der Agenda?
[A] Ja, die ist leider schon wieder vorbei. Wir hatten sehr viel Spaß! An dieser Stelle noch mal ein großes „Danke“ mit drei Ausrufezeichen an alle, die gekommen sind und mit uns zelebriert haben. Als nächstes machen wir noch ein neues Video und dann geht’s ab März wieder unterwegs durch die Clubs.
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