Post-Punk- und Elektro-Clash-Bands gibt es inzwischen ja zur Genüge, aber mitunter finden sich unter der Vielzahl an Acts auch einige, die irgendwie positiv herausragen. Bei ENON, früher aus New York, jetzt aus Philadelphia, handelt es sich um eine solche Band, die man auch weniger mit aktuell angesagten und schon gar nicht mit den üblichen Screamo-Bands vergleichen sollte, dann schon eher mit Vertretern wie LES SAVY FAV und ja, tatsächlich schimmert hier auch noch eine gewisse schiefe Indie-Note à la THE LAPSE und SONIC YOUTH mit durch. BLONDE REDHEAD darf man als Vergleich auch auf keinen Fall vergessen, wo Bassistin Toko Yasuda zuvor aktiv war. Soll heißen: hier wird weniger Wert auf eine fette Produktion gelegt, stattdessen sucht die Band anscheinend bewusst nach neuen Ideen und Melodien, die erst beim zweiten Hören zünden. Oder vielleicht auch erst beim vierten oder fünften. Ich gebe zu, dass mir „Grass geysers… carbon clouds“ nicht auf Anhieb gefiel – dafür aber jetzt umso mehr. Für die nächstbeste Indie-Disco um die Ecke eh viel zu schräg, kann ich ihnen ohne Probleme auch manchen Song verzeihen, der mir nicht gefällt. Denn dafür ist der Rest umso besser und vor allem charmant!