„All the monsters are small and soft and scared“. Wenn EMMY MOLL sagen, dass Monster liebe nette Kuschelwesen sind, dann stimmt das. Jeder Hulk verwandelt sich bei den wunderschönen Klängen der vier Hamburger in den netten Typen von nebenan. Mit Feingefühl und immer atmosphärisch dicht arrangieren EMMY MOLL Gitarren, Bass, Schlagzeug und Nadja Rüderbuschs Gesang, der vermuten lässt, dass Isobel Campbell ein Pendant aus Hamburg bekommen hat. Die leisen Molltöne lassen die Hörer entschweben. Ja, ja, ich WEISS, das klingt abgedroschen, aber es gibt einen Beweis: EMMY MOLL haben 2007 auf der Fusion gespielt, dem fünftägigen Festival-Moloch aus beständig wummernden Beats, einem ameisenhaufenartigen Ferienkommunismus und unendlich vielen draufen Leuten. Alle, wirklich alle, haben erstaunt EMMY MOLL gelauscht und einen Moment lang aufgeatmet. Und diesen Effekt hat auch jeder Song auf dem endlich erschienen Debüt der vier. Auch wenn nicht jeder Song eine anschwellende Gitarrenwand wie in „Your course“ hat, so sollten selbst diejenigen, die die leisen Töne aus der heimischen Stereoanlage weniger schätzen, sich die Molls live ansehen. Ich meine, mich zudem an einen todschicken hellblauen Bass zu erinnern, aber vielleicht habe ich das auch nur geträumt. Die Musik lädt auf jeden Fall dazu ein.