Deutschsprachiger Punkrock von einem Trio aus Kassel, das textlich in direkten und ungeschönten Worten Kritik übt am Alltag einer spätpubertären und spätkapitalistischen Gesellschaft. Die in Eigenregie produzierte EP umfasst in gut 20 Minuten sieben Lieder. Den Auf-Die-Fresse-Auftakt bildet neben einem Alf-Intro das schnoddrige „Als die Welt in Fetzen flog“. Musikalisch interessanter ist das folgende „Sowiesokeiner“, bei dem Gesang bzw. Geschrei oft in einer asynchronen Mehrstimmigkeit, allerdings ein wenig in den melodischen bis brachialen Gitarren-Bass-Schlagzeugwänden untergeht. „Warum eigentlich Schotter“ ist ein richtiger Party-Hit mit einem guten Refrain und Sprechgesanggeschrei à la OMA HANS und Konsorten. Aggressiver und einander ähnelnd fallen „Pinky und der Brain“ und „Der Hänk und seine Crew“ aus; „Der Platzmasseur“ ist wieder melodisch erfreulicher, abwechslungsreicher und angenehm vertrackter als die beiden vorherigen Stücke. Mit „Schimmelinferno“ findet das Debüt einen klangvollen und würdigen Abschluss – in Manier des schnoddrigen Punkrocks.
Leider ist der Sound insgesamt etwas dumpf, nicht gut ausbalanciert und hat dadurch Proberaumatmosphäre, was bei DIY-Alben ja keine Seltenheit ist und dem Musikgenuss in diesem Fall auch marginal Abbruch tut. Jedenfalls beinhaltet die CD ein drollig illustriertes „Booklet“-Beiblatt mit den Songtexten und ist für wenig Geld bei den Jungs selbst bestellbar über deren myspace-Seite.