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DAY ELEVEN – Sleepwalkers

Dass Finnland außer Mücken, Elchen und SUNRISE AVENUE sehr viel mehr zu bieten hat, macht die neue Scheibe „Sleepwalkers“ von DAY ELEVEN deutlich. Hier gibt’s keine halbgaren Kuschelballaden oder aufgeblähten Yaddayadda-Melodien mit Schwindel erregend hohem Abnutzungsfaktor zu hören. Vielmehr knallt einem nach dem Einlegen der CD eine richtig ehrliche Mischung aus Rock und Grunge um die Ohren. Ja, Ihr habt richtig gelesen – Grunge! Die Burschen aus Tampere lärmen nämlich nun schon seit über zehn Jahren und orientieren sich vor allem am Seattle-Cobain(RIP)-Grunge der frühen 90er Jahre. Dies wird vor allem beim Opener „Dissonance fading“ oder beim fetzigen „Coma“ deutlich, bei denen man meinen könnte, Kurt Cobain würde gleich persönlich um die Ecke schießen.
Doch auch vor anderen Einflüssen machen DAY ELEVEN nicht Halt. Bei „Message“ drückt einen die fette Gitarrenwand buchstäblich in den Sitz und explodiert in der Mitte des Songs unter den treibenden Drums zu einem hochmelodischen Ohrwurm-Gebrösel: die SPIRITUAL BEGGARS lassen grüßen. In „Untitled“ kommen PEARL JAM-Fans auf Ihre Kosten, „Blood runs thick“ sollte alle SOUNDGARDEN-Freunde im Dreieck hüpfen lassen.
Dass wir uns nicht falsch verstehen – DAY ELEVEN kopieren nicht, sondern erschaffen erfrischend Neues, indem sie munter verschiedenste Sounds durcheinander mixen und es irgendwie schaffen, dass alles schlüssig bleibt. Eben einfach „kreativ cool“. Kompliment auch an Sänger Janne, der die ruhigen wie schnellen Passagen mit seinem angenehm variablen Organ überaus treffend in Szene setzt. Insofern also eine runde Sache für alle Grunge-Freunde und Leute, die offen für verschiedenste Musik-Stile und Einflüsse sind.