Ich habe kürzlich ein Interview mit Daniel Spindler gesehen, einem der Köpfe hinter Sinnbus. Auf die Frage, welche Funktion ein Label heute noch erfüllen muss, antwortete er sinngemäß, dass es Musik vorselektiert und man sich im besten Fall als Labelfan blind darauf verlassen kann. Auch wenn Sinnbus im Laufe seiner elfjährigen Geschichte des öfteren seine Ausrichtung gewechelt hat (von Postcore und Post-Rock zu Beginn, weiter über Elektro bis hin zu Indiepop und Folk), habe ich das Gefühl, hier ein solches Label gefunden zu haben.
Erstaunlich, da EINAR STRAY meinen üblichen Hörgewohnheiten absolut nicht entsprechen. Womit aber auch mal wieder belegt ist, dass es weniger auf den Stil denn auf die Qualität ankommt. Und da schöpfen die jungen Norweger aus dem Besten des Folk und Indierock. Auf „Chiaroscuro“ vereinen sie den Pop-Appeal der STARS mit nordischer Verschrobenheit à la SIGUR RÓS und dem Familiären von BROKEN SOCIAL SCENE. Auch wenn EINAR STRAY auf den ersten Blick mehr mit THE GOOD LIFE gemeinsam haben mögen, scheint stellenweise auch immer ein wenig Wahnsinn im Stile von CURSIVE durch.
Ein großartiges Debütalbum und eine Band, von der man aufgrund des jungen Alters, noch viel erwarten kann.