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DUMBELL – Electrifying tales

Darf man DUMBELL als Überlebende der Ende der Neunziger begonnenen Welle des Schweine- bzw. Rotzrocks bezeichnen oder haben sie nie wirklich dazu gehört? Viele Vertreter haben mittlerweile das Zeitliche gesegnet (HELLACOPTERS, GLUECIFER), sich selbst eine Pause verordnet (BACKYARD BABIES), den Rotz aus dem Rock genommen oder versuchen, bei fragwürdigen Shows doch noch den massenkompatiblen Erfolgsweg einzuschlagen, wie Nicke Borg von den BACKYARD BABIES mit seinem Auftritt 2011 bei Melodifestivalen, dem schwedischen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest. Unbestritten bleibt für mich zumindest, dass DUMBELL ihre beste Platte im Zuge der Welle mit „Don´t mess with cupid“ vor mehr als zehn Jahren aufgenommen haben. Diese wahnsinnige Energie und diese Frische vermisse ich seitdem bei ihren Tonträgern. Mit dem Nachfolger „Instant apocalypse“ wollte man einfach zu hoch hinaus, und es bleibt weiterhin fraglich, ob 27 Songs „International Doomsday Punk Rock“ nicht doch zuviel des Guten sind. Keine der Platten könnte auch nur im Ansatz als schlecht bezeichnet werden. Es fallen immer einige Hits ab, so auch auf dem neuesten Output mit „Write you out“ oder „Electric shock“, doch das konstant hohe Niveau von damals haben sie in meinen Augen nicht wieder erreichen können. „Electrifying tales“ bietet kernige Punkrock-Unterhaltung, ist im Gesamtgefüge der eigenen Geschichte aber leider nur als guter Durchschnitt zu sehen.