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DUC – Zwischen Weitergehen und Untergehen

Als ich im Jahre 2007 als eine meiner ersten Amtshandlungen beim Blueprint-Fanzine ein Interview mit DUC gemacht habe, begann der Artikel mit folgendem Satz: „Die Band DUC ist für mich ein kleines Phänomen: Die gibt es schon seit Ewigkeiten, allerdings scheint sie immer wieder in der Versenkung zu verschwinden, um plötzlich, wenn man überhaupt nicht mehr damit gerechnet hat, eine neue Platte zu veröffentlichen.“ Noch heute finde ich diesen Satz sehr zutreffend, und siehe da – es ist mal wieder soweit! Stolze zehn (!) Jahre hat die Band aus Gelsenkirchen diesmal für den Nachfolger von „Durch die Nacht“ benötigt, geändert hat sich an ihrem Sound allerdings nicht viel. Nach wie vor spielen DUC melancholische deutsche Punkrock-Songs, die in der Tradition von EA80, BOXHAMSTERS oder möglicherweise auch DUESENJAEGER zu sehen sind. In Liedern wie „Fliegen“, „Caesar“ oder „Zwei“ schütten sie kübelweise Moll-Akkorde aus und liefern somit das düstere Punkrock-Material ab, das man als langjähriger Verfolger ihres Werdeganges von ihnen erwartet. Innovationen findet man höchstens im Detail: So versucht sich Sänger Tom in „Ausverkauf“ an für DUC-Verhältnisse ungewöhnlich melodischen Gesangslinien, und der Text zu „Fortran 77“ kommt mit gerade einmal einer Textzeile aus. Ansonsten bleibt hier aber alles beim Alten und DUC sich selbst treu. Gut so. Nächstes Album dann bitte spätestens im Jahr 2024.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.