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DIE STRAFE – Krunk

In die Fußstapfen des großen Bruders zu treten, kann bekanntermaßen ebenso Vor- wie auch Nachteile haben. Im Falle von DIE STRAFE hört der große Bruder auf den Namen EA80 und hat die Erfolgsspur für düstere, deutschsprachige Punk-Musik überhaupt erst geebnet. Auf der anderen Seite ist es aber auch entsprechend schwierig, sich aus dem Windschatten des Originals zu lösen und als eigenständige Band wahrgenommen zu haben. Mit eben diesem Problem muss sich DIE STRAFE auch im 23. Jahr ihres Bestehens herumschlagen, was insofern bedauerlich ist, da sie über einen ganzen Sack voll überdurchschnittlich guter Lieder verfügen. Dies stellen sie auch auf ihrem vierten Album „Krunk“ wieder eindrucksvoll unter Beweis: Da wäre beispielsweise das großartige „Schnell vorbei“, das mit der rohen Energie eines 80er Jahre-Deutschpunkstücks drauf los scheppert, ohne dabei die düstere Komponente außer Acht zu lassen. Das wütende „N.O.T.“ beeindruckt hingegen mit seiner ungeheuren Intensität, während sich bei „Fensterbank“ die simple, aber äußerst prägnante Gitarrenmelodie tief ins Gehirn fräst. Vergessen wir also mal für einen Moment den leidigen EA80-Vergleich und weisen darauf hin, dass wir es hier objektiv betrachtet mit einem richtig guten Album zu tun haben. Wer´s nicht glaubt, ist selber schuld.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.

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