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DIE DORKS – Die Maschine von morgen

 
Was sich auf „Der Arsch auf deinem Plattenteller“ bereits angedeutet hat, setzt sich auf „Die Maschine von morgen“ fort: Nach einer personellen Umbesetzung besiegeln DIE DORKS nun ihre Verwandlung von einer Punk- zu einer Metal-Band. Ich persönlich hatte mich ja bereits mit dem besagten letzten Werk schwergetan, muss zugleich allerdings respektvoll anerkennen, wie konsequent die Süddeutschen diesen Weg gehen und wie sie das Ganze spielerisch umsetzen. Hierbei ist allen voran natürlich Frontfrau Lizal hervorzuheben, die durch ihre unglaubliche Stimmenvariabilität eine erstaunliche Bandbreite zwischen melodischen Gesangsparts bis hin zum Growling (wie beispielsweise in „Der Mensch ist ein Schwein“) abdeckt. Dementsprechend lassen sich auf „Die Maschine von morgen“ ebenso Einflüsse von Power-Metal-Bands wie IRON MAIDEN, als auch von Thrash-Metal-Formationen wie KREATOR ausmachen, wenngleich diese Vergleiche den neuen DORKS-Sound lediglich ansatzweise umreißen. In „Jobcenter“ gibt es zudem auch ein Gesangs-Feature von TANKARD-Sänger Gerre, was letztendlich auch gut ins Gesamtbild dieses Albums passt. Positiv hervorzuheben ist ansonsten, dass DIE DORKS im Gegensatz zu früher gänzlich auf vermeintliche Spaß-Texte verzichten, sondern eher nachdenkliche und kritische Themen behandeln – ein Umstand, der gerade für deutschsprachige Metal-Bands alles andere als selbstverständlich ist (ich denke hier mit Grauen an die unsäglichen DIE TAUCHER zurück). Insofern drücke ich ihnen die Daumen, dass sie nicht nur ihre bisherigen Fans von diesem Album überzeugen können, sondern auch in der Metal-Szene mit offenen Armen empfangen werden.
 

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.