BAND OF HORSES – Acoustic at the Ryman

Okay, ich gebe es zu. Ich habe nicht mit dem ersten Song von „Acoustic at the Ryman“ angefangen. Ich wollte einfach wissen, wie „The funeral“ in dieser Version klingt. Und überraschenderweise habe ich damit die richtige Entscheidung getroffen. Denn die Akustikversion dieses Hits fesselt den Hörer sofort an das Album. Piano und Gesang, die gemeinsam beginnen und Schritt für Schritt mehr Unterstützung erhalten, bis es fast orchestral wirkt. Die BAND OF HORSES hat mit diesem Album zwei wohl legendäre Abende in Nashville zusammengefasst und zehn wahre Perlen der modernen Popmusik mit Country-Geschmack (wenn man denn so sagen will) auf CD gepresst. Angefangen (jetzt wirklich) beim „Marry Song“, der auf dieser Aufnahme so amerikanisch wirkt wie ein Song nur wirken kann. Man möchte den Jack gleich gläserweise leeren. BAND OF HORSES schaffen es, gerade auch durch ihren mehrstimmigen Gesang, eine wahrhaft warme Atmosphäre und ein Gefühl von „ich war dabei“ zu schaffen, was durch Boxen ja doch nicht so ganz einfach ist. Sicherlich gibt es viele, die sagen werden, dass ihnen das hier zu soft und fast schmalzig ist, aber manchmal braucht man auch so etwas. Gerade so etwas wie „No one´s gonna love you“. Und musikalisch gibt es hier nun qualitativ wirklich nichts zu meckern, man wünscht sich solche Musik wieder einmal als deutsche Volksmusik. Schade, dass es nur beim Wunsch bleibt.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.