Es mag auf den ersten Blick vielleicht anmaßend klingen, DETLEF als legitimen Nachfolger der vor einiger Zeit aufgelösten SUPERNICHTS zu bezeichnen. Doch wenn man sich die Mühe macht, sich mit der personellen Besetzung dieser Band auseinanderzusetzen, stellt man fest, dass hier tatsächlich zwei Protagonisten der Kölner Kult-Combo mitwirken, was die oben genannte Aussage selbstredend in einem anderen Licht erscheinen lässt. Insofern wirken DETLEF in diesem Kontext nicht wie ein Plagiat, sondern schlicht als die Fortsetzung des urbanen Asi-Pop-Sounds. Folglich beinhaltet „Kaltakquise“ eine Reihe einfacher Pop-Punk-Songs, die im ersten Moment möglicherweise etwas unspektakulär erscheinen, nach mehrmaligen Hören jedoch immer mehr nachhaltige Ohrwürmer wie zum Beispiel „13 Tonnen Dreck“, „Männer die gern tanzen“, „Nur die Besten sterben dumm“ oder „Ehrenfeld Overdose“ offenbaren. Und dann wären da natürlich auch noch Lieder wie „Zuviel geraucht, zuviel getrunken“ und „Scheiße ich muss pissen“, die bei dem einen oder anderen Hörer zunächst möglicherweise für Kopfschütteln sorgen, aber nach Konsum eines Sechserträgers Kölsch dann doch zum inbrünstigen Mitsingen einladen. Für Freunde des betreuten Trinkens ist DETLEF somit ein idealer Begleiter.
DETLEF – Kaltakquise
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. November 2018
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.