DER TANTE RENATE, das ist, man weiß es vermutlich schon, da er sich mittlerweile einen wachsenden Bekanntheitsgrad verschafft hat, ein ziemlich kleiner Typ, der nach musikalischen Anfängen in der Metal-Szene auf Elektro umgestiegen ist und nun alleine an Tablett und Gitarre die Läden rockt. Nach dem Vorgänger-Album ist „Simplex“ minimalistischer geworden. Die wenigen Gitarren-Parts bleiben trotzdem noch hörbar und rücken das Ganze ein bisschen in den Randbereich des „normalen“ Elektro-Sounds. Obwohl manche Stücke sogar mit Text angereichert sind („Ich bin ein Rocksong, ich will zerstören…“) und es stellenweise poppige, housige oder rockige Sachen zu hören gibt, ist es immer der gleiche Beat, der einem den Dance in die Beine treiben soll. Das wird auf Dauer langweilig. Wo platter House durch den immer gleichen Beat verführt, wird DER TANTE RENATE nervig, weil er versucht, abwechslungsreich zu sein und immer neue Sounds einflechtet. Außerdem sind die Stücke häufig zu lang. Natürlich, wenn man dazu tanzt, ist lang immer gut. Für daheim ist’s aber schnell zuviel des Guten. Die Party will nicht so recht losgehen – oder sie ist zu schnell vorbei.