Zugegeben, ich habe mehrere Hördurchgänge benötigt, um dieses Album beziehungsweise dessen Erschaffer DER GANZE REST für mich einordnen zu können. Waren es zunächst vor allem die typischen Deutschpunk-Stücke wie „Alte weiße Männer“, „Danke gut“ und „Feuer“, die den Ersteindruck geprägt haben, so richtete sich mein Augenmerk im Laufe der Zeit zunehmend auf die Songs, die eben nicht in dieses Schema passen. So wie beispielsweise die englischsprachigen Stücke „Sewer rats“ oder „Stay angry“ (die mich by the way ein wenig an die früheren DONOTS-Sachen erinnern), das halbakustische „Wenn ich jetzt geh“, das TAGTRAUM-ähnliche „Art“ oder auch das Hardcore-beeinflusste „Fever“ (inkl. MINUS YOUTH-Feature), die allesamt verdeutlichen, dass die Schwaben für eine Punkrock-Formation erstaunlich vielseitig aufgestellt sind. Nicht alle Stücke auf „Incendium“ treffen dabei ins Schwarze (der „Biersong“ beispielsweise hinterlässt bei mir einen, nun ja, schalen Beigeschmack…), aber in seiner Gesamtheit ist es ein durchaus gelungener dritter Streich, den DER GANZE REST hier abliefern.
DER GANZE REST – Incendium
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:16. Juli 2023
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.