Hoppla, was ist das denn? Ist der frühe PETER GABRIEL zurück und versucht sich an einem Remix-Album von PINK FLOYD? DENIS JONES, der laut Presseinfo eine unglaublich Liveshow bietet, erscheint nicht als der typische Singer/Songwriter. Wobei er auch das kann. Die Grundlagen seines musikalischen Schaffens zeigt der aus Manchester stammende Herr unter anderem bei „Elvis“, das recht gitarrenzentriert und mit wenig elektronischem Unterbau versehen ist. Zwischendurch erinnert „Red + Yellow =“ an die „Digital ash in a digital urn“-Phase der BRIGHT EYES. Ein wirres, flirrendes Durcheinander von Loops, Bluesgitarren und Synthesizer-Momenten. Durchweg spannend.
DENIS JONES baut seine acht Songs in aller Seelenruhe auf, überrascht immer wieder mit kleinen Sample-Einlagen und ungewohnten Soundeffekten. Hier ist ein wahrer Tüftler am Werk. Da treffen sich die Beats von NINE INCH NAILS mit den Rhythmen afrikanischer Folklore, wechseln sich meditativer Chorgesang mit eingängigen Hooklines ab. Experimentell ja, Lärm nein. Interessant ist DENIS JONES’ aktuelles Album allemal, besonders der Improvisationsansatz ist herauszuheben. Viele der Songs sind einfach in einem bestimmten Moment entstanden, beim Ausprobieren und Herumexperimentieren. Das gibt den Tracks auf „Red + Yellow =“ ein stetiges Eigenleben, bei dem es für den Hörer immer wieder Neues zu entdecken gibt.
Wer also diese Mixtur aus Improvisation, Folk, Electronica, Flirren und Schwirren nicht nur auf gepresste Art zu sich nehmen möchte, dem sei die aktuelle Tour angeraten.
Abschließend sei „Red + Yellow =“ allen Menschen empfohlen, die sich auf musikalischer Entdeckungsreise befinden. Hier gibt es viel zu tun.