Ich hatte das Vergnügen, die DEE CRACKS im Rahmen der 2019er-Ausgabe des Booze Cruise Festivals live zu sehen. Damals hatte ich die mir bis dato unbekannten Österreicher fälschlicherweise für Kanadier gehalten, was möglicherweise darauf zurückzuführen ist, dass einer ihrer damals gespielten Songs den Titel „Montreal nights“ trug. Andererseits belegt dieser Irrtum jedoch, dass wir es hier mit einem Trio von durchaus internationalem Format zu tun haben. Diesen Eindruck unterstreicht auch ihr mittlerweile fünftes (?) Album „Serious issues“, auf dem sie einen erstaunlich vielseitigen Punkrock-Mix abliefern. Mal geht es, wie im Fall des mit dem altbekannten „1–2–3–4!“-Ruf eingezählten „Get out of my head“, eher in Richtung klassischem Pop-Punk, an anderer Stelle kommenden die Hörenden mit „The ambien shake“ in den unerwarteten Genuss eines instrumental gehaltenen Surf-Songs oder werden sogar in „Not today“ ein wenig an die Frühphase des US-Hardcore erinnert. Wenn die Stimmung in Liedern wie „Get out of my head“ oder „Lost in the middle“ ein wenig melancholischer wird, schleicht sich auch mal ein Hauch von Gainesville in den Sound ein. Dieses Facettenreichtum lässt „Serious issues“ mitunter eher wie einen Sampler als wie ein Album einer einzelnen Band wirken, was mich persönlich in diesem Fall aber keineswegs stört, da die DEE CRACKS trotzdem eine klare eigene Handschrift in ihren Songs erkennen lassen. Diese LP hat somit durchaus das Potential, zu einem der treuesten Begleiter dieses Sommers zu werden.