Horrorpunk ist für mich immer so eine Sache. Wenn es musikalisch mal ein bisschen splatter- und zombiemäßig abgehen soll, greife ich doch eher zu den „üblichen Verdächtigen“ im Pschobilly-Bereich. Für mich stehen die MISFITS stellvertretend für den Horror-Punkbereich, um sich in diesem Metier zu bewegen. Mitunter ist es dann nicht sonderlich berechtigt und fair, wenn ich dann automatisch immer den Vergleich zu den MISFITS heranziehe. Ich versuche mich bei DEAD UNITED davon zu lösen. Die Jungs kommen zunächst einmal aus Würzburg, also nix mit Amiland, und sind seit 2004 als Band aktiv. Die zwölf Songs sind bei Wolverine Records veröffentlicht, von denen ich eine gefühlte Ewigkeit keine neue Veröffentlichung zur Kenntnis genommen habe. Elf Liedtexte von zwölf Titeln sind im Booklet veröffentlicht, der verbleibende Song ist ein Cover „It’s not unusual“ von TOM JONES. Für mich bedeutet der Song leider etwas Fremdscham, gefällt mir leider nicht, obwohl man dem Song schon den eigenen Stempel aufdrückt, aber bestimmte Interpreten sind einfach No-Gos. Ansonsten geht’s eigentlich recht treibend, teilweise leicht groovy zur Sache. In Anlehnung an den „Fiend Club“ von den MISFITS zeigt man im Song „Fuck the fiends“ dann mal direkt den Mittelfinger, finde ich witzig, obwohl hier natürlich schon gleich wieder meine erste Assoziation aufkommt. Die üblichen Horror-Punk-Themen wie Zombies, Lucifer und Dämonen im vitalen Gewand, mal etwas getragener, meistens melodisch und durchweg in englischer Sprache. Natürlich auch klar, dass jedes Bandmitglied in eine eigene Horror-Rolle schlüpft, kommt live bestimmt ganz gut. Für Genre-Fans durchaus empfehlenswert, zumal es in Deutschland ja eh nicht so viele Bands in dieser Nische gibt.