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DEAD FINKS – Dead fink era

Die Ära der toten Finken beginnt wie ein elektronischer Traum in Drone, rein instrumental und ausladend. Sobald man es sich gemütlich gemacht hat in diesem weichen Bett aus Klängen, wechseln die Australier, deren neue Heimat Berlin ist, übergangslos in punkige Gefilde, die an die SEX PISTOLS denken lassen. Hier halten sich die DEAD FINKS dann auch die nächsten Song über ein bisschen auf, allerdings statten sie mit „Box office poison“ auch dem frühen (Dark-)Wave einen Besuch ab, ein schleppenderer Rhythmus und eher die Erinnerung an JOY DIVISON. Die DEAD FINKS können zubeißen, aber auch liebkosen. In ihren elektronischeren Momenten („Sleepwalking“) zeigen sie ihre besonderen Stärken, erschaffen Popgefühle mit stechenden Momenten. Eines darf man bei den Australiern auf keinen Fall: Sich in Sicherheit wiegen, denn jegliche Sicherheit ist nur vermeintlich eine solche, die Band lässt dir keine Zeit zum gedankenlosen Entspannen. So gelingt ihnen bspw. mit „Halo Ltd.“ ein erneuter Stilwechsel (-bruch?) hin zum Drone, ja fast schon zum Industrial, nur um mit „Needles“ dann die Positionsnadel wieder in das Feld Punk zu stecken und mit „Cheerleader“ zum Abschluss wieder hymnische Popmelodien mit vielschichtigem Krach zu verbinden. Ein sehr spannendes Debüt, das zwar mit 25 Minuten recht kurz geraten ist, aber einen deutlichen Fingerzeig in Richtung Zukunft liefert.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.