Fünf Songs in einer Stunde? Na? Richtig, es dreht sich hier mal wieder alles um Post-Rock. Die Betonung liegt auf „mal wieder“… Wenn mich nicht alles täuscht, erscheint mindestens eine Veröffentlichung pro Woche aus diesem Genre, und ich kann es nach anfänglicher Begeisterung gut nachvollziehen, wenn man sich inzwischen eher gelangweilt abwendet. Allerdings verhält es sich dabei natürlich wie bei jeder anderen Sparte auch: die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Zumindest, wenn man möglichst fair und unvoreingenommen an die Sache geht. Und tatsächlich kämen DATURAH nach meiner Beurteilung eher in besagtes Töpfchen. Denn die fünf Jungs aus Frankfurt a. M. schaffen es auf Albumlänge immer wieder, mich in einen hypnotischen Rausch zu versetzen. Nein, ich nehme keine Drogen. Aber für dieses wohlige, einlullende Gefühl sorgen sie durch perfekt arrangierte Steigerungen, die sich ganz behutsam nach und nach aufbauen, und ehe man sich versieht, befindet man sich schon wieder in einer richtigen Wall Of Sound. Das einzige Manko an dieser Platte sind die deutschen Sprachsamples, die etwas unschön Predigendes an sich haben.
Aber ansonsten ist „Reverie“, ihr zweites Album, ausgesprochen gut gelungen. Wobei es sicherlich nicht so angelegt ist, dass man mal schnell am Skip-Kopfhörer im nächsten Elektromarkt seine Qualität erahnen kann, denn die ergibt sich eher aus dem Gesamtkonzept. Und deshalb empfehle ich an dieser Stelle, das Album einfach nebenbei laufen zu lassen, ihm keine bewusste Beachtung zu schenken, und wenn alles klappt, werdet ihr irgendwann merken, dass ihr mitwippt und Gefallen an der Musik findet. So ging es mir zumindest. Und wenn ihr schon keine Lust habt, euch durch das Gros an Postrock-Bands zu hangeln, sei euch zumindest das neue Label Golden Antenna ans Herzen gelegt, das hier nach MASERATI eine weitere gute Laut-Leise-Platte veröffentlicht. Weiter so!