Leise und vorsichtig schleichen sie heran, bedacht darauf, nicht sofort zu überfallen, sondern sich im Nachhinein festzukrallen – indem sie sich mit ihren düsteren, fast bedrückend wirkenden Melodien einerseits und mit rhythmisch geformten Beats und Drums wie kleine Widerhaken im Unterbewusstsein ihren Platz einnehmen. Das ist für ein Debüt-Album beachtlich. Wie auch damals THE XX mit ihrem Debüt kaum einen Newcomer-Status vermittelt haben, wo sie trotz ihres blutjungen Alters durch Professionalität bestachen, schaffen es auch DARK HORSES zu beeindrucken. Sängerin Lisa Ellen wirkt unglaublich gelassen und lässt sich treiben von den besonders im Vordergrund stehenden dichten, instrumentellen Strukturen. Wie in einem Film von Wim Wenders oder Jim Jarmusch, schafft es „Black music“, durch seine Atmosphäre zu bestechen. Unaufdringlich aber langfristig nachhallend. Mit „Radio“ befindet sich auf „Black music“ das einzige poppig anmutende Stück von DARK HORSES, entstanden in Kollaboration mit BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB-Frontmann Robert Levon Bean. Denn ansonsten wirkt der Rest wenig poppig – bestückt mit Drone-artigen Einlagen, düsteren und schweren Soundwänden sowie elektronischen Elementen und Lisa Ellens mal bittersüßer, mal willensstarker Stimme. Auch KASABIANs Frontmann Thomas Meighan verewigte sich auf dem Debüt der Schweden mit einem Duett bei dem Song „Count me in“. Denn irgendwie scheinen alle von diesen jungen Talenten beeindruckt zu sein – zu Recht.