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DANKO JONES – Slow down & take a look

Der letzte Versuch, im Zug von „Sleep ist the enemy“, ein Interview per E-Mail mit DANKO JONES zustande zu bringen, schlug leider fehl. Die Antworten haben ihren Weg leider nicht zurück gefunden. Nun denn, dieses Mal hat es funktioniert, und der charismatische Blutschwitzer teilt uns seine Ansichten zur neuen Veröffentlichung „Never too loud“ mit.

[F]In einer frühen Besprechung habe ich DANKO JONES als eine Mischung aus AC/DC, BLUES EXPLOSION, OBLIVIANS und HENRY ROLLINS beschrieben. Wie würdest Du die Mischung für das neue Album beschreiben?
[A]Bis jetzt habe ich unseren Sound in Interviews immer als Hardrock bezeichnet. Alle Namen, die Du genannt hast, zähle ich zwar zu unseren Einflüssen, doch das Namedropping überlasse ich lieber den Kritikern.

[F]Bisher hat mich der Sound jedes Albums förmlich umgehauen. Dieser Effekt ist dieses Mal ausgeblieben. Absicht?
[A]Jede Platte die wir aufnehmen, hat den Anspruch, den Hörer umzuhauen. Ich denke, jede Band verfolgt diesen Grundsatz. In deinem Fall hat es dieses Mal nicht geklappt, doch es war sicherlich nicht unser Antrieb, dich nicht zu überzeugen. Vielleicht schaffen wir es beim nächsten Mal wieder. Allerdings kenne ich diese zurückhaltenden Reaktionen mittlerweile sehr gut. Als „Born a lion“ damals erschien, haben die Leute darauf geschissen, weil es nicht wie „I’m alive & on fire“ klang. Mittlerweile behaupten dieselben Leute, es wäre ihr Lieblingsalbum! „Never too loud“ sehe ich in derselben Position. Das Album braucht ein wenig Zeit und einige Durchläufe zu vollen Entfaltung, doch für mich sind solche Alben immer schon die Besten gewesen.

[F]War es für euch ein natürlicher Prozess, mehr Melodie in die Stücke einfließen zu lassen und den Anteil an Stakkato-Gitarre zurückzuschrauben, um euch einem größeren Publikum zu öffnen, wie mit der ersten Single „Take me home“ geschehen?
[A]Auf jeden Fall sollten auf diesem Album mehr Melodien zu hören sein, aber eigentlich denke ich, dass die Gitarre dieses Mal wesentlich breiter und lauter ist als zuvor. Mit Blick auf „Take me home“ war unser Ziel sicherlich nicht, uns einem größeren Publikum zu öffnen, das haben wir nie getan. Viel mehr ging es darum, einen Song zu schreiben, der uns gefällt. Ich liebe diesen Song! Unterscheidet sich der Song wirklich so großartig von dem Rest unserer Stücke? Vielleicht. Allerdings finden sich auf jedem unserer bisherigen Alben einige Stücke, die anders klingen, als man es von seinem Vorgänger kannte. Es mag vielleicht egoistisch klingen, doch in erster Linie schreiben wir Stücke, die uns selbst gefallen.

[F]Der Opener „Code of the road“ und der Titeltrack gehen als typsche DANKO JONES-Smasher durch. Der Rest zeigt neue Einflüsse von epischem Stoner-Rock bis hin zum College-Rock-Sound. Dabei spricht der Promotext vom härtesten DANKO JONES- Album bisher. Was denkst du darüber?
[A]“Never too loud“ ist wahrscheinlich das klassischste Rock-Album, das wir bisher aufgenommen haben. Bands wie KISS und THIN LIZZY haben immer zu unseren Einflüssen gehört, doch bisher habe ich nicht einmal im Traum daran gedacht, dass wir es vom Sound her eines Tages auch nur in ihre Nähe schaffen könnten. Dieses Mal wollten wir es zumindest versuchen und diese Einflüsse ausleben. Ich zumindest bin mit dem Ergebnis vollends zufrieden. Der Unterschied zwischen „Never too loud“ und den früheren Veröffentlichungen ähnelt dem von „Destroyer“ von KISS zu ihren ersten drei Platten. Nicht, dass wir ein neues „Destroyer“ zustande gebracht hätten, doch ich sehe durchaus Parallelen. Was den leichten College-Rock angeht, tja, wie würdest du denn „Dancin‘ in the moonlight“ von THIN LIZZY oder „Hard luck woman“ von KISS bezeichnen?

[F]Derjenige, der den „Code of the road“ besingt, wird wenig später melancholisch und möchte am liebsten nach Hause zu seiner Plattensammlung. Machst sich da langsam ein wenig Tourmüdigkeit breit?
[A]Ich denke nicht, dass die Stücke von einer melancholischen Stimmung durchzogen sind, sich aber auf fünfeinhalb Jahre unermüdlichen Tourens gründen und diese Gefühle beim Schreiben mit eingeflossen sind. Ich kenne nicht viele Leute, die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben, um davon zu berichten, weil nicht viele Leute so lange unterwegs gewesen sind, ohne komplett den Verstand zu verlieren. Ich verstehe zwar die Verwirrung, doch ist es eine Erfahrung, die nur wenige Menschen machen und nachvollziehen können.

[F]Geht es dieses Mal wieder so intensiv auf Tour, und wird es ein paar neue Ansagen geben, „um die Menge mit auf den Rock-Olymp zu nehmen“?
[A]Damit spielst du wohl auf unseren Song „Bring on the mountain“ an. Ein großer Teil dieses Stücks ist improvisiert und von Nacht zu Nacht unterschiedlich, also weiß ich noch nicht genau, was ich diesmal erzählen werde. Getourt wird auch dieses Mal wieder nonstop!

[F]Wie geht es eurem vorherigen Drummer, nachdem er die Band verlassen hat?
[A]Wir hatten in den vergangenen zwölf Jahren vier verschiedene Schlagzeuger, drei von ihnen haben auf den Alben mitgespielt. Die ersten beiden waren auf „I’m alive & on fire“ zu hören. Welchen meinst Du?

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