Kann man das schon eine Omaha-Super-Band nennen? EAGLE SEAGULL, NEVA DINOVA, CURSIVE und andere schmeißen ihre Mitglieder zusammen, nennen sich CONDUITS und machen halt mal ein Album. Alle beteiligten Bands sind nicht gerade für ihre eingängigen Tanzflächenfüller, hingegen sehr viel mehr für ihre experimentelle Kraft bekannt. Und die Suppe, die sie da alle zusammen brauen, möchten sie nicht alleine auslöffeln, und man kann nur sagen: davon sollten sie uns auch den ein oder anderen Löffel übrig lassen. Wavige Düsternis paart sich mit verspielten Gitarren und neonbeleuchteten Keyboard-Linien, und dieses Konglomerat wird dann mit J. J. Idts Stimme davongetragen, um im endlosen Raum seine Echomöglichkeiten auszuloten.
„Conduits“ hat viel vom Drone, viel vom Shoegaze und ganz viel vom wohl wichtigsten Bestandteil: Inspiration. Monoton-treibende Drums treffen auf sphärische Synths und lassen die entstehende Mauer langsam von den aufkeimenden Gitarren einreißen, nur, um sich wieder neu zu erheben. CONDUITS schaffen Flächen, auf denen es sich mit ausreichend Bewegungsspielraum gehen lässt, verweilen, rennen, verstecken, was immer man gerade für einen Wunsch in sich trägt. Und dennoch wirken sie nie wie eine Psychedelic-Band, eher wie Träumer, die irgendwo den Boden unter ihren Füßen wissen und diesen zwischendurch auch gerne wieder zur Sicherheit berühren. Wenn sich FLEETWOOD MAC entscheiden würden, mal ein richtig düsteres Wave-Aalbum aufzunehmen, könnte es klingen wie „Conduits“. Nur gibt es das jetzt ja schon. Zum Glück.
Ja, man darf das – aus verschiedensten Gründen – eine Omaha-Superband nennen.