BROKOF – Side by side

Völlig unaufgeregt, relaxt und cool starten BROKOF in ihr zweites Album „Side by side“. Schon mit dem ersten Song schaffen sie eine intime Atmosphäre aus indietypischem Rockgewand, Alternative, Folk und Freude am Spiel, als würden sie direkt vor uns auf der Bühne stehen. Und das setzen sie auf den nächsten Songs lässig fort, gewähren uns einen Spaziergang durch ihre Gedankenwelt und sind sich nicht zu schade, an einigen Punkten als begleitende Informanten zur Seite zu stehen.
Fröhlich ist die Grundstimmung, da kann sich kaum einer verschließen, kaum einer seinen coolen Emo-Gesichtsausdruck von Weltschmerz aufrecht erhalten, so positiv wirken die vier Jungs aus Berlin – trotz aller auch ihnen innewohnenden Melancholie – mit ihrem Gemisch aus Brit-Pop, Americana und Bar-Folk auf den geneigten Hörer. Indie in mal britischer, mal eher amerikanischer Tradition, der mal an BLOC PARTY, mal auch an die BRIGHT EYES oder WILCO erinnert, ohne aber zu kritisch oder schwülstig zu werden. Man merkt jedem Song auf „Side by side“ an, dass hier Freunde am Werk sind, die sich lange kennen und schon so einiges gemeinsam erlebt und gesehen haben. Wenn sie dann auch noch mit „Cooperate“ zum Tanzen auffordern, hat man die Herren längst ins Indie-Herz geschlossen.
Klassische Rockband-Besetzung plus Klavier, so gehen BROKOF die Bühnen und Plattenläden dieses Landes an, fordern musikalisch zum großen Mitmachen (eben kooperieren) auf und sollten damit doch bitte Erfolg haben, denn diesen lustigen Berlinern auf der Suche nach dem richtigen Platz im Leben wäre es wirklich zu wünschen.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.