Nach bereits zwei veröffentlichten Alben erscheint nun „The ground below“ der 2008 mit dem Musikpreis amadeus prämierten österreichischen Musikerin CLARA LUZIA, die auch das Label Asinella Records selbst betreibt. Der erste Höreindruck der Platte lässt vor allem viel Melancholie gepaart mit erhabener Stärke erkennen.
Durch clevere Arrangierung und facettenreiche Instrumentierung gelingt es ihr und ihrer Band, jedem Song einen eigenen Charakter zu verschaffen: während der eine von stampfend-behäbigem Posaunensound dominiert wird, schraubt sich der nächste dank Cello dramatisch in die Höhe, und der übernächste schippert mit Akkordeon-Begleitung im ¾-Takt melancholisch vor sich hin.
Immer wieder taucht das Motiv des Kindseins auf und vermittelt nostalgische Momente: Kindermelodien auf dem Xylophon, eine flotte Adaption von „Bruder Jakob“ oder die Märchenreferenz „Mirror, mirror on the wall, who is the brightest of them all“ verführen schnell zu lebhaften Geschichten vor dem geistigen Auge.
Am Ende bleibt das schon vom Album-Cover veranschaulichte Gefühl, nach einem abenteuerlich-kapriziösen Flug wieder in den Stromdrähten des grauen Alltags gelandet zu sein. Der warme, charmante Folk-Pop verbindet sich mit dem kecken und bestimmten Gesang Claras in den 14 Songs des Albums zu einem selbstbewusst zwinkernden Gesamtwerk, und es lässt sich erahnen, dass dies auf der Bühne seine ganze Schönheit und Klugheit entfalten wird.
Live-Termine in Deutschland, um sich selbst davon zu überzeugen, sind zunächst aber leider nicht geplant.