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FISCHESSEN – Suicide is much too blonde

Ein Bandname, zu dem mir nicht viel Gutes einfällt, denn ich mag es nicht besonders, FISCHESSEN meine ich. Schon lieber die CD von diesen, einem offenen Bandprojekt von Jörg A. Schneider, Mitglied der zur Zeit auf Eis gelegten HOMBRES QUI WEAR ESPANDRILLOS.
„Suicide is much too blonde“ heißt es, was sie damit meinen, bleibt unklar. Dann schon lieber ein Album wie dieses machen vielleicht, mit elf Instrumentals darauf, zwischen locker groovend („1706 Stanshope“), sperrig rockend („Wolfskull“), sehnsüchig wartend („Simplicity“) oder auch experimentell wie in „Meat hash“.
Das klingt über weite Strecken ganz spannend, ist es auch manchmal, vor allem das bombastische „Trash on monday trash on tuesday trash the rest of the week“ macht viel Spaß, der Rest ist aber oft auch viel zu gewöhnlich. Und wenn ich das schreibe, habe ich schon die Stimmen im Ohr, die sich darüber beschweren, dass „gewöhnlich“ ja nun wirklich das richtige Wort ist. Denn schließlich sind sie ja schon ganz schön weit draußen mit ihrem ausladenden Sound, dem sie hier auch mal kleine Elektro-Schnipsel beifügen oder Tribal-Drums wie in „PJ universe“ oder viele quere, schwer verdauliche Klänge. Doch sind mir die Melodien in den meisten Fällen dennoch viel zu simpel gehalten, und zu selten kommen sie darüber hinaus, mehr als lediglich einen guten Flow, einen guten Groove zu haben. Den kann man ihnen aber beileibe nicht absprechen, auch wenn das Schlusstück „The villians“ einem in elf Minuten schon auf die Nerven gehen kann. Wie schrieb ich neulich noch einem Kollegen, absichtlich ein wenig übertreibend, als ich mit ihm über Musik diskutierte: Groove ist ein anderes Wort für gepflegte Langeweile. Hier liegt der Schwerpunkt duchaus auf gepflegt, „Suicide is…“ist sicher keine schlechte Platte, aber nicht meine Baustelle, fürchte ich.