Mit ihrem Debüt haben CAPTAIN MURPHY es dem Hörer leicht gemacht. Das in rötlichen Farben gehaltene Cover zierte eine Collage aus Live-Shots der Bandmitglieder, welches Erinnerungen an „Funhouse“ von den STOOGES und „Kick out the jams“ von MC 5 hervorrief. Die Rückseite zeigte die Mitglieder nach einem Live-Auftritt, wobei man das Aufnahme-Datum unbedenklich auf 1975 datieren konnte. Die Band trägt hautenge T-Shirts, Jeanshosen mit Schlag, sie haben lange lockige Haare, und sogar ein üppiger No-Go-Schnurrbart ist zu sehen! Der Schnurrbart ist Geschichte, und somit bleibt der Band dieser Punktabzug für Verbrechen an der Menschheit erspart. Die Inspiration der Musik ist jedoch geblieben. CAPTAIN MURPHY stehen mit beiden Beinen fest in den Siebziger Jahren. Sie sind dabei ungewöhnlich poppig für eine Band, die auf Wild Kingdom veröffentlicht, und lassen bei der Hälfte der Stücke ein Saxophon zum Einsatz kommen, was ungemein gut zu dem relaxten Sound der Band passt. Die Stücke bewegen sich zwischen rockigem wie „I belong to the girls“ und ruhigen Ohrwürmern wie „Space is a cold and lonely place“. Produziert hat mal wieder Chips Kiesbye und positiv zu bemerken ist, das hier endlich mal eine Rockband ist, bei der nicht irgendwas von Punk als Einfluss gefaselt wird. Denn das ließe sich auf den Spuren von BLUE CHEER und CREAM nun wirklich nicht nachweisen …