Na, das fängt ja gut an. „Water high“ lässt die Namen NICK CAVE und ELEMENT OF CRIME recht deutlich vor Augen treten. Jede Menge Streichinstrumente, Steelguitar-Sounds, eine dunkel-melancholische Stimmung.
„Ride on“ hingegen mischt dann JOHNNY CASH mit den BLUES BROTHERS, auch nicht verkehrt. CALAVERAS mixen Americana mit Blues, Country mit Folk und würzen das Ganze mit der geheimnisvollen Düsternis eines TOM WAITS, alles getragen von einer hämisch-sarkastisch-traurigen Stimme.
Zeitweise wünscht man sich sogar Sven Regner an der Trompete. Nicht, dass die Bläserfraktion der Chemnitzer Band schlecht wäre, aber es würde so gut passen.
Bei der Musik von CALAVERAS stellt man sich automatisch Quentin Tarantion-gefärbte Western vor, diese Band lässt wahrlich Bilder im Kopf entstehen. „Water high“, das zweite Album auf Sweet Home Recordings, lässt in Sachen Westernsound wenig Wünsche offen, hier stimmen die Texte, die Musik, das gesamte Songwriting, das komplette Paket kann sich wirklich sehen lassen. Da staubt es einem bei „The ripper“ im Galopp ins Gesicht, nur, damit man sich bei „Hands over you“ selbiges in der Tränke waschen kann und sich zu den Klängen von „Tide of love“ die letzte Zigarette des Tages anzündet. Einziges Manko ist vielleicht „Mary went home“, das mir dann doch zu sehr in Richtung Italo-Western davon reitet.