CALAVERAS – s/t

Bitte neben CALEXICO einordnen. Im Regal im Plattenladen versteht sich. Genau da nämlich wollen sie stehen, wie sonst ließe sich die Tatsache erklären, dass eine Band, die musikalisch in eine so ähnliche Kerbe schlägt, sich einen Namen wie CALAVERAS gibt?
Und was sollte man dagegen haben, denn es gibt beileibe schlechtere Vorbilder, und was die Musik angeht, so lässt sich über diese sieben Chemnitzer im Grunde anfangs auch nicht viel Schlechtes sagen. Naja, außer halt, dass das ganze natürlich in sich etwas aufgesetzt und sehr gewollt wirkt. Aber wer will es ihnen auf der anderen Seite auch verübeln? Nur, weil es hierzulande keine Wüste gibt, nach der man klingen kann, so ist es doch immer noch jedermann erlaubt, sich für Italo-Western zu interessieren. Aus einem solchen scheinen sie auch das Intro zu diesem Album entliehen zu haben, bevor in „Dead man“ zum ersten Mal die aus Tucson bekannten Mariachi-Klänge erklingen. Zu denen sich im folgenden Stück eine bemüht rauchige Stimme gesellt, die aber eher nach NICK CAVE oder Chris Rea als nach Joey Burns klingt, was hier bitte ausschließlich beschreibend, nicht bewertend zu verstehen ist. Dass diese Stimme dann Dinge singt wie „on my way out of town i met a stranger on the ride“ wundert an dieser Stelle niemanden mehr. Die Zutaten sind klar. Mit ihnen gelingen dem Septett zu Beginn des Albums einige sehr schöne Stücke, bevor das Album in der Mitte sehr stark abfällt und bis zum Ende nicht wieder zu der Qualität der ersten vier Songs zurückfindet. Und so bleibt am Ende trotz all meiner Bemühungen nur festzustellen, dass diese Band wie gesagt auf der einen Seite nur wenig eigenes hat, auf der anderen Seite aber auch als wahre Alternative zu ihren großen Vorbildern (das unterstelle ich einfach mal) nicht in vollem Maße geeignet ist.