Ihr kennt doch bestimmt diese Menschen, die beim Tanzen immer versuchen uns etwas zu sagen? Die uns etwas mitzuteilen haben und die Botschaft in Körperbewegungen umsetzen wollen? Genau, Ausdruckstänzer nennt man die Zeitgenossen und wenn ihr meine bescheidene Meinung hören wollt, dann sollen die bloß machen, was sie wollen, aber gut fine ich das nicht. Was hat meine Abneigung gegenüber Ausdruckstänzern nun mit C.AARMÉs CD zu tun? Der mit dem vokalen Vortrag betraute Jessie Garon stellt quasi die audiophone Äquivalenz des Ausdruckstanz dar. Da sich die „Gesangslinien“ auf einer oder vielleicht auch zwei Noten bewegen und Jessie schon damit Problem hat, versucht er verzweifelt „interessant“ zu klingen. Wenn also nicht wieder mal eine Textzeile auf einer Note bis zum Erbrechen wiederholt wird, wird ganz toll ausdrucksstark (Aha! Ausdrucksstark, wie in Ausdruckstanz!) gekiekst, genölt und wild in der Gegend rumbetont. Ganz und gar nicht gut! Und musikalisch ist das leider nicht besser. Auch da werden vereinzelt gesäte Noten wiederholt bis der Arzt kommt (und das kostet heutzutage schließlich!). Leider, leider haben die Schweden nie das Gespür für Melodien, das die RAMONES oder andere Könige des Minimalismus (o.k. die RAMONES sind die Kaiser!) hatten. Statt dessen macht die Musik auf eigenartige Weise einen New Wave Eindruck, so leicht schräg und etwas sperrig … ich weiß auch nicht recht. Von den vorgeschlagenen Vergleichsbands (ADICTS, BLACK FLAG, BORN AGAINST) jedenfalls höre ich hier wenig bis gar nichts und gut finde ich das auch nicht.
Wie dem auch sei, wenn C.AARMÉ bald tierisch abgehen und berühmt berüchtigt werden, dann erinnert Euch an Euren treuen Rezensenten, der das alles nicht hat kommen sehen und die Band von Anfang an nicht gut fand.