THIS IS HEAD – 1

Ich mag Platten, denen man anhören kann, dass sie nicht aus einem großen Mitteilungsbedürfnis eines Songwriters heraus entstehen, (wobei es derer selbstverständlich auch jede Menge gute gibt) sondern dass die darauf enthaltenen Stücke das Werk einer Band sind. Musik, die entstanden ist aus einem Interesse an Musik und der Auseinandersetzung damit. Platten, bei denen ich unwillkürlich beginne, mir darüber Gedanken zu machen, welche Scheiben sich wohl in der Sammlung derer befinden, denen ich gerade zuhöre.
Eine solche Platte ist das Debüt-Album von THIS IS HEAD, eine überaus spannende solche, und dabei kommt sie so unscheinbar um die Ecke. Nicht einmal Titel haben ihre Stücke bekommen, ebenso wenig wie das Album, das schlicht „0001“ heißt. Die Musik dieser Herren jedoch erfreut mich von Mal zu Mal mehr. Ihre Stücke wirken wie minutiös durchgeplant und gleichzeitig wie Momentaufnahmen, die nie zweimal gleich gespielt werden. Ihre Melodien werden stets umkreist, entwickeln sich langsam aus einem Rhythmus heraus. Repetitive Strukturen beherrschen das Album, innerhalb derer es der Band jedoch jederzeit gelingt, die Spannung aufrecht zu halten.
Dabei liebäugelt die Band ganz offensichtlich mit Krautrock und seinen Folgen, ähnlich, wie es beispielsweise TRANS AM oder auch TORTOISE tun, auch wenn letzgenannte noch um ein Vielfaches vertrackter sind. An manchen Stellen wird sogar gesungen, ein Gesang, der bestimmt nicht zufällig an David Byrne von den TALKING HEADS erinnert. Was unbestritten auch bedeutet, dass hier nicht wirklich virtuos, dafür aber sehr eigenwillig gesungen wird. Mir gefällt das, für viele ist das vielleicht aber auch gewöhnungsbedürftig. Doch die Mühe lohnt sich.
Nur ganz selten leistet sich die Band einen Ausbruch, bei dem es dann auch etwas lauter wird, ansonsten bleibt das ganze Album überwiegend in moderaten Gefilden. Das erste Album von THIS IS HEAD ist ein außergewöhnlich gutes geworden, nicht allein, weil es stilistisch meinen Geschmack trifft, sondern weil es souverän umgesetzt ist, weil es unglaublich spannend, zeitlos und dabei stets grundehrlich ist. Tipp!!