PUNCHERS PLANT – How to escape

Auch wenn München im Vergleich mit anderen Großstädten wie Berlin, Hamburg, Köln oder selbst Hannover eher wie ein subkulturelles Entwicklungsgebiet wirkt, so gibt es dennoch eine kleine wackere Szene, die die Punkrock- und Hardcorefahne in der bayrischen Landeshauptstadt hochhält. So wie die Jungs von PUNCHERS PLANT, die sich dem melodischen Hardcore verschrieben haben und bereits seit 2005 aktiv sind. Nach dem 2008er Debüt „State of fear“ und der darauffolgenden „Homesick“-EP ist „How to escape“ ihre dritte Veröffentlichung und weiß von Beginn an zu überzeugen. Das perfekte Zusammenspiel der beiden Gitarren, die mitreißenden Melodien und Singalongs sowie eine permanent mitschwingende positive Energie erinnern unweigerlich an Bands wie RISE AGAINST, IGNITE oder BOYSETSFIRE. Auch in Sachen Songwriting beweisen PUNCHERS PLANT ein ums andere Mal ein goldenes Händchen, denn neben flotten In-Your-Face-Songs wie „Escape“ oder „Patience“ einerseits und hymnenhaften Melodiccore-Stücken wie „Generation lost“ oder „Ignorance is bliss“ halten sie noch ein paar ganz besondere Schmankerl parat: Da wäre zum Beispiel die unglaublich eingängige Midtempo-Nummer „Broken kids“ oder das als Hidden Track versteckte Akustik-Stück „The tourlife anthem“, welches sich ebenso gut auch für ein Verbrüderungs-Finale bei der nächsten Revival-Tour eignen würde. Merke: Man muss also nicht immer nur Richtung USA schielen, wenn man gute neue Bands entdecken möchte. Manchmal reicht es auch, solche Bands dort zu suchen, wo man sie am wenigsten erwartet. In München zum Beispiel.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.