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BULBUL – Wenn das Effektgerät brennt …

… stehen BULBUL auf der Bühne und setzen den Laden in Brand. Theoretisch zumindest. In der Praxis ist der Laden, das Hamburger Hafenklang, mal wieder vollkommen unterbesetzt an Publikum. Im Grunde sind wir eine gemütliche 20er-Runde, sehr lose im viel zu großen Raum verteilt und werden dann auch gleich vom „Headmaster“ des österreichischen Trios galant zum Näherkommen aufgefordert: „Bittscheen, Sie können auch näher treten. Koane Angst.“ Dem leisten wir gerne Folge, gibt es auch einiges zu sehen: der ungewöhnliche Tanzstil des Herrn Raumschiff Engelmayr; den Instrumentenbattle in Slowmotion zwischen Gitarrist und Bassist, der vom Drummer klanglich untermalt wird; die schnellen Wechsel zwischen diversen Effekten; das traumhafte Zusammenspiel der Musiker und nicht zuletzt die ganzen „Geräuschmacher“, die der Schlagzeuger nach und nach scheinbar aus dem Nichts zaubert. Die drei Sympathieträger toben sich auf der Bühne musikalisch und auch performativ ordentlich aus und spielen diverse Stücke des neuen Albums. Ich blicke ganz gefangen und konzentriert auf die Bühne. Die Unmittelbarkeit des Live-Konzertes macht das BULBUL-Musikexperiment noch spannender und gleichzeitig zugänglicher als auf Platte. Und dann ist es plötzlich vorbei, die Musiker verlassen abrupt und ohne Zugabe den Ort des Geschehens, und das Licht geht an. Ich bleibe verwirrt zurück: ich wollte gerne noch mehr sehen. Und vor allem hören.