Ziemlich genau vor 10 Jahren habe ich die BOOTBLACKS schon einmal besprochen, damals als eine Hälfte einer Split-Single mit MONOZOID. Schon damals konnten sie mich begeistern. Und heute funktioniert das immer noch:
Schwelgerische Synthies, kochende Beats und verhallter Gesang sowie krachende Delaygitarren sind die Zutaten für das zweite Album der BOOTBLACKS aus Brooklyn. Der Geist und der Duft der tiefen Achtziger steigen in Kopf und Nase, wenn der Opener „Travelling light“ erklingt, aber auch Neunziger EBM bekommt seine Chance auf „Thin skies“. Düster, treibend, schwebend, tanzbar und auch mal träumerisch präsentiert sich der Longplayer.
Die BOOTBLACKS wurden bereits als eine Mischung aus CLAN OF XYMOX und U2 bezeichnet – und wie richtig man dabei lag. Eine moderne Interpretation dessen, was in vor einigen Jahrzehnten geboren wurde, zieht dich auf die Tanzfläche (wenn diese endlich wieder zur Verfügung steht) und lässt dich im wabernden Nebel tanzen.
Die Lyrics auf „Thin skies“ beschäftigen sich hingegen mit nicht so positiven Themen, dreht sich doch vieles um das Thema Einsamkeit. Die melancholische Schwere allerdings kommt nur in wenigen Tracks auch musikalisch zum Tragen (etwa beim Titeltrack). Extrem eingängiger Postpunk, gemischt mit leichten Einflüssen aus dem Industrialbereich, ist das, was uns entgegenschallt. Von den BOOTBLACKS dürfte man durchaus noch mehr hören. Wollen.