Fielen mir zum letzten Album der drei BOOMHAUER noch größtenteils lobende Worte ein, hat sich meine Meinung zum Nachfolger „River run deep“ doch ein wenig gewandelt. Überzeugte der zweite Longplayer der Finnen noch durch eine Menge schrägen Garage Rock und manch interessantem Indie-Country-Song, wissen von den neuen siebzehn Songs nur die ersten paar Stücke zu gefallen. Denn vom fetzigen Garage Rock der vergangenen Tage kann hier nur noch selten die Rede sein, vielmehr bewegt sich der Großteil der Songs nicht mal im Midtempo-Bereich, was den Garage Rock bisweilen eher wie Altherrenrock aussehen lässt. Ebenso kommt der Country-Rock kaum noch indieesk rüber, sondern tendiert inzwischen ein wenig in Richtung Pub Rock („Long long way“, „Ways to feel better“, „Stranger on a train“), so dass sich die beiden interessanten Gegenpole von früher heute in der langweiligen Mitte treffen. Charmante Indiesongs findet man hingegen nur noch selten, der Titelsong und „Choo choo pendolino“ bilden da wohlige Ausnahmen. Meistens bewegen sich BOOMHAUER jedoch im Mittelmaß des recht abwechslungsresistenten Sixties Rock, Marke THE CRAMPS und THEE HYPNOTICS. Ganz so negativ, wie meine Review am Ende klingen mag, fällt das neue Album zwar auch nicht aus, etwas enttäuscht bin ich aber schon.