Indie- und Blues-Rock & Roller aufgepasst, denn BOOMHAUER bedienen gleich zwei verschiedene Lager. Und das können die drei Finnen auch ziemlich gut. Zum einen stecken sie mit Songs wie „Lake norman“, „Where you belong“ und „This town means well“ den leicht Country beeinflussten Indierock in der Nähe von DINOSAUR JR., GUIDED BY VOICEC und Kollegen ab, der dezent charmant klingt und durch poppige Noten besticht, um im nächsten Moment Fans von den WHITE STRIPES, SPEEDBALL BABY und insbesondere der BLUES EXPLOSION um Jon Spencer einen vor den Latz zu knallen. Denn an letztere Herren aus New York erinnert die andere Hälfte der Songs fast 1:1. Yeah, das rockt verdammt lässig!
Doch wo man sich im Allgemeinen gerne über Bands freut, die über ihren eigenen Tellerrand hinausschauen, irritiert der Stilbruch bei BOOMHAUER das ein oder andere Mal doch ein wenig. Da hat man sich just auf Rock und die Coolness des Sängers Saku Krapalla eingestellt und will gerade seine Faust gen Himmel reißen und wird direkt danach von einer schwachbrüstigen Indie-Stimme zurückgeholt auf den Boden der Tatsachen. Das ist, wie wenn es gerade um wilden Sex geht, und der andere einem plötzlich ein „Schätzchen“ ins Ohr haucht und anfängt zu kuscheln. Irgendwie abtörnend…
Schade, denn eigentlich sind BOOMHAUER sowohl eine gute Indie- als auch eine fetzige Rockband – nur die Kombination gelingt noch nicht so ganz.