Wieder eine von diesen Platten bei denen ich nicht verstehen kann, warum sie erst so spät den Weg in unsere Breitengrade findet. In anderen Teilen der Welt gibt es sein Debüt-Album „Hold a match in a gasoline world“ (großartiger Titel) bereits seit April vergangenen Jahres. Aber besser spät als überhaupt nicht.
Und wieder einer von diesen vermeintlich traurigen Songwritern der Marke ELLIOTT SMITH oder NICK DRAKE. Oder? Also wenn, dann mit einem wesentlichen Unterschied. Dass nämlich LUKE TEMPLE gar nicht so traurig, sondern ebenso häufig auch sehr beschwingt, nicht selten sogar humorvoll ist. Was er auch schon im ersten Song „Someone somewhere“ unter Beweis stellt, der eine Unbeschwertheit an den Tag legt, wie wir sie von frühen BELLE & SEBASTIAN-Tagen kennen. Überhaupt scheinen hier SIMON & GARFUNKEL der treffendere Vergleich zu sein, davon zeugen die folkigen Akustik-Gitarren-Melodien, die spärliche, traditionelle Intrumentierung, die vereinzelt mehrstimmigen Gesänge. Dabei ist der Herr Temple auch noch ein toller Songwiriter, dem man gern zuhört, auch wenn man hier, wie man vielleicht schon vermuten kann, nur sehr selten überrascht wird. Dennoch entwickeln einige Songs, wie zum Beispiel „Private Shipwreck“, nach mehrmaligen Hören echte Hit-Qualitäten, und auch einige andere Songs setzen sich im Ohr fest und machen diese Platte zu einer wirklich sehr, sehr schönen und neugierig auf folgende Veröffentlichungen. Allen Menschen, die mit genannten Künstlern oder Bands etwas anfangen können, sei diese Platte ohnehin wärmstend ans Herz gelegt. Falsch zu machen, gibt es hier nichts.