Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, daß mir „Maladies“ von den BLOODJUNKIES so gut gefallen würde, weil ich nicht erwartet hatte, dass die Mischung aus Punk, Rockabilly und Goth dermaßen gut funktionieren kann. Nach einem Spaghetti Western meets Cash Instrumental Intro geht es in den Upbeat Song „June gloom“ über, der besonders im Refrain an die glorreichen Zeiten der MISFITS erinnert. Das zweite titelgebende Stück der Platte erinnert mich eigenartigerweise, von Akustikgitarre und Keyboards untermalt, an TYPE O NEGATIVE in Ihren guten Zeiten. Der folgende „This cursed place“ ist ein treibendes Gitarrenrockstück, indem sich die Baritone Stimme des Sängers aufklart und er den Gesang mit Druck aus sich herauslässt. „Raise me glass to you“ ist eine dunkle Hymne die an NEW MODEL ARMY erinnert, welche dann auch gleich mit dem ewigen Hit jeder Independent Hitparade „51st state“ gecovert werden und das gar nicht mal schlecht, sondern mit ordentlich Schmackes. So abwechslungsreich geht es dann weiter, mal akustisch, dann wieder elektronisch verstärkt, durch den Rest der siebzehn Stücke. Über allem thront die Stimme von Shaun Kama, seines Zeichens auch noch Sänger von DAMNATION, die sich als sehr variabel und facettenreich erweist. Laut eigener Auskunft machen die Sechs aus Los Angeles Folk Punk: ein bisschen Country, ein bisschen Punk mit vielen Oohs und Aahs. Das trifft es ganz gut wie ich finde. Die dunkle Atmosphäre von „Maladies“ ist allgegenwärtig und zieht sich durch die gesamte Platte, was sehr dazu beiträgt, das Sie trotz unterschiedlichster Einflüsse nicht zerfahren klingt, sondern in sich stimmig ist und über die gesamte Länge überzeugen kann. Hört Euch nur mal die großartige Hymne „Eating our enemies“ an.
BLOODJUNKIES – Maladies
- Beitrags-Autor:Ulf Masurtschak
- Beitrag veröffentlicht:20. Juni 2004
- Beitrags-Kategorie:Tonträger