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MATHIAS REHFELDT – Dark matter

MATHIAS REHFELDT hat tatsächlich Kirchenmusik studiert – und davon merkt man auf „Dark matter“ eine ganze Menge. Schließlich steht im Vordergrund dieses Debütalbums die große Kirchenorgel, die er gekonnt mit Stilmitteln und Instrumenten der Elektronik bereichert. Ohne den Film „Nosferatu“ von 1922 wäre das wohl nie entstanden, man kann sich MATHIAS REHFELDTs Kompositionen beim Hören von „Dark matter“ ohne jede Schwierigkeit als musikalische Vertonung dieses Meisterwerkes vorstellen. Dann gibt es wieder Momente, in denen er sich stärker den gothischen Klängen der elektronischen Musik nähert und dann beispielsweise an DEINE LAKAIEN ähnelt oder auch den musikalischen Verrücktheiten eines BRUNO KRAMM. Und REHFELDT stellt unter Beweis, dass diese Musik auch ohne prägnanten Gesang funktionieren und Eindruck machen kann, unter die Haut geht oder auf ihr die Haare vor Spannung zu Berge stehen lässt. Mit Stücken wie „Elegie“ zeigt der Künstler, was aus diesem doch so altbacken anmutenden Musikinstrument an Obskurem und Überraschendem herauszuholen ist, was dann, in der Mischung mit den elektronischen Einsprengseln, zu einem fast kakophonen und dennoch melodischen Höhepunkt führt. Überhaupt erbaut MATHIAS REHFELDT Klanggebäude, nur, um sie im nächsten Moment wieder brachial einstürzen zu lassen. Eins ist „Dark matter“ allemal: Spannend.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.