Es sind bereits schon ein paar Tage vergangen, seit der Veröffentlichung des neuesten und gleichzeitig ersten Longplayers von BLEED INTO ONE. Aber trotzdem landete das sehr gut aufgemachte neueste Release erst jetzt in unserer Redaktion. Deren erstes Output, die EP „Words can’t save us now“ konnte schon auf ganzer Linie überzeugen und sorgte national, sowie im angrenzenden Ausland für positives Feedback. Aber spätestens jetzt, nämlich mit der neusten Scheibe, sollte auch in den entlegendsten Ecken bekannt werden, dass erstklassiger, fett produzierter Hardcore nicht aus den Staaten kommen muss! Das eventuelle Manko, dass der Vorgänger noch wesentlich roher und ungeschliffener rüber kam und von Individualität noch nicht so sehr strotzte, wurde mit „Birth.struggle.death.“ restlich abgelegt.
Dies soll aber auch nicht bedeuten, dass sich BLEED INTO ONE von ihrem Sound abgewandt hätten. Ganz im Gegenteil: Die neue Scheibe repräsentiert die optimale Weiterentwicklung und die perfekte Verschmelzung von Hardcore und Metal. Mitreißende Gitarrenriffs und schwere Mosh-Parts werden im richtigen Moment von melodischen Ausbrüchen aufgefangen und zeigen die Eigenständigkeit, an der sich die Band bedient. Besonders interessant sind die Ausschweifungen in genrefremde musikalische Regionen. Wer hätte gedacht, dass klassische Metalriffs der Achtziger sich mit dynamisch-modernem Hardcore anfreunden können? Und da ist es auch egal,l ob man aufs Gas tritt, sich im Midtempo bewegt, oder schleppend langsam vorwärts kommt – es passt! Auch die Vocals passen sich geschickt dem Ganzen an.
Okay, aber auch wenn die musikalische und die bereits oben angesprochene äußere Verpackung (das Artwork stammt von Linas Garsys, der auch schon für AMERICAN NIGHTMARE, AFI und viele weitere Bands gearbeitet hat) in ganzer Linie überzeugt, so fehlt mir dann doch der gewisse „Hit-Faktor“. Der Hammer, der dich nach dem ersten Hören trifft und nicht mehr verfehlt. Aber das verzeiht man den fünf Saarländern gerne. Denn mit „Birth.struggle.death“ wurde ein zeitgemäßes, innovatives und mehr als eigenständiges Hardcore-Album geschaffen!
Zum Schluss noch die leider negative Meldung, dass Sänger Ben die Band verlassen hat und Gitarrist Alex nun ans Mikro wechselte. Aber das sollte der Band bestimmt nicht schaden…