Es hat ein Weilchen gedauert, bis ich verstand, dass sich hinter dem BERSARIN QUARTETT kein reduziertes Orchester verbirgt, sondern eine einzelne Person für die Stücke verantwortlich zeichnet. Thomas Bücker stammt aus Münster und arbeitet ansonsten als freiberuflicher Gestalter für Bild und Ton, hat beispielsweise die Musik für diverse Vivaplus-Singles komponiert. Außerdem jobbt er als DJ und veröffentlich elektronische Musik unter dem Pseudonym JEAN-MICHEL. Das BERSARIN QUARTETT ist ein weiteres Projekt Bückers, mit dem er soundtrackartige, gefühlsbetonte Soundscapes komponiert und sie hinter der Konstruktion eines Orchesters versteckt. In einem Interview verriet Bücker, dass er mit dem Namen bewusst davon ablenken wollte, dass seine Musik von einer einzelnen Person am Computer geschrieben wird. Dies gelang ihm mit seinem Debütalbum ausgezeichnet, und so knüpft auch der Nachfolger „II“ nahtlos daran an. In der Zwischenzeit hat Bücker mit Livemusikern an Schlagzeug, Gitarre und Bass gearbeitet, die in die Arbeit in sein zweites Album aber nicht integriert wurden, und auch am Sound hört man keine grundsätzliche Neuausrichtung. Vielleicht ist „II“ weniger opulent, gleichzeitig aber ein bisschen düsterer ausgefallen als sein Vorgänger. Noch gefällt mir das Debüt besser, aber dies hat auch seine Zeit gebraucht, bis ich nicht mehr davon loskam.
