BENJAMIN. Ein einfacher Allerweltsname. Ein junger Mann von den Färöer Inseln bietet auf „Ghost with skin“ ein abwechslungsreiches Angebot von durchaus rockigen Gitarrennummern („Post war“) und mystischen Balladen („Dogwood angel“), denen er mit seiner vergleichsweise hohen, untypischen und interessanten Stimme die nötige Tiefe einhaucht. Schnell möchte man mitsingen, mittanzen und einfach mitmachen. Die neun Songs bauen sich wie ein Gewitter auf, bieten Blitze, Donner, Sturm und seltsame Ruhe. BENJAMIN wirkt dabei oft sehr spirituell, hypnotisch und neuartig, was sicherlich auch auf den Aufenthalt bei den Aché Indianern in Paraguay zurückzuführen ist. Dennoch hat das Debütalbum auch viel Pop im Gepäck und weiß, wie man einen Song zu einem Ohrwurm macht, nahezu perfekte Melodieführungen, interessante Rhythmen und Instrumentierungen tragen dazu bei. Musikalisch kratzt BENJAMIN dabei mal an den 60ern, 70ern, vergisst aber auch die neueren Einflüsse gerade aus Großbritannien nicht und bindet sie in seine Songs ein, schlägt somit den Bogen über diverse Musikzeitalter und bietet dem geneigten Hörer ein Sortiment, in dem jeder fündig werden dürfte, der sich für zeitlos-schöne Rock/Pop-Musik zu begeistern weiß. Der Sohn eines Berufsmusikers zeigt mit „Ghost with skin“, dass die Färöer mehr als nur Schafe, lustige Fußballstadien und eine für unsere Ohren fremdartige Sprache verfügen, sondern auch über mehr als talentierte Musiker. Ein Debüt, wie man es sich besser kaum wünschen kann.
BENJAMIN – Ghost with skin
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:20. Januar 2013
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.