Die Zeiten, in denen das Warp-Label ausschließlich für Elektro-Kram aller Art stand, sind mittlerweile schon lange passé, berühmtestes Beispiel ihrer Öffnung sind sicherlich MAXIMO PARK. Mit BATTLES folgt nun ein weiterer Act, der es musikalisch eher mit Rockmusik hält. Zumindest vordergründig. Ihnen wurde in der Vergangenheit des öfteren das Attribut Math-Rock angedichtet, eine Bezeichnung, die die Band aber nur sehr ungern für sich in Anspruch nimmt und die auch nur bedingt zutrifft.
Auf dem Cover ihres Debüts haben sie ein kleines gelbes Schlagzeug abgebildet, das umringt ist von einem ganzen Haufen Keyboards und anderem elektronischen Instrumentarium. Im Hintergrund sieht man sogar auch eine Gitarre an der Wand stehen. All diese Instrumente stehen in einem Raum, dessen Wände aus lauter Spiegeln bestehen, und ihre Platte heißt dem entsprechend „Mirrored“. Und enthält eben genau die Zutaten, die ich in meiner Bildbeschreibung nannte, in eben dem Verhältnis, und das mag erklären, warum meine Beschreibung des Covers, das doch oben für jeden zu sehen ist, so genau ausfiel.
Fast ist man versucht zu sagen, ihre Songs seien rein instrumental, so fühlen sie sich zumindest an, dennoch sind bei fast jedem Stück Stimmen zu hören, die hier allerdings rein als Sounds fungieren, durch Effekte verfremdet oder als zerschnittene Samples eingesetzt werden. Beherrscht werden die Stücke durch einen immer präsenten Beat des Schlagzeugs, das jedoch tatsächlich immer in nachvollziehbaren Mustern bleibt, immer einen guten Fluss besitzt und in der Tat nur selten Gedanken an vermeintlich Kompliziertes in Richtung Math-Rock aufkommen lässt. Darüber finden sich allerhand Sounds oder kleine Keyboard-Melodien, oftmals auch lediglich Flächen. Ihre Inspiration holen sich die BATTLES dabei aus der Rockmusik ebenso wie aus elektronischer.
Außer Frage steht, dass die Musik von BATTLES auf der einen Seite alles andere als konventionell ist, auf der anderen Seite aber dennoch oder gerade deshalb unbedingt gehört werden sollte. Interssant.