„We are your numbers“ behaupten BARRA HEAD. Ja, sind sie – und zwar meine Nummer Eins! Ich kann mich nicht erinnern, in den letzten Jahren ein Album gehört zu haben, dass einerseits so schöne ruhige Parts aufweist und so durchdacht und strukturiert erscheint, aber gleichzeitig dermaßen vor Energie strotzt wie das zweite Werk dieser drei Dänen. Ein knarziger, druckvoller Bass, kombiniert mit teils simplen, teils komplexen Rhythmen, und Gitarren, die sich meist dezent im Hintergrund bewegen, und wo man nicht selten die Slides zwischen den Bünden hört, bis schließlich die Explosion folgt. Der Gesang ist meist gesungen und nur selten geschrieen. Erinnern die ruhigen Parts noch am ehesten an KARATE, so klingt der Bass ähnlich kraftvoll wie bei GROOP DOGDRILL oder UNSANE, während die Melodien so catchy sind, wie man es bei einer ähnlichen Musik nur selten erlebt hat. Wobei es mir schwer fällt, „ähnliche“ Musik zu benennen. Vielmehr scheint die Musik BARRA HEADs wie ein Mosaik aus tausenden von Teilen zusammengesetzt zu sein, bis schließlich ein einheitliches Gebilde entsteht. Hier geben sich Post-Rock, Noise, Hardcore, der alte DC-Sound und Math Rock die Klinke in die Hand, wobei das Ergebnis keineswegs zusammengewürfelt, sondern erstaunlich homogen klingt. Einziger Kritikpunkt an diesem Album ist, dass die Melodien zur Mitte des Albums zugunsten des Math Rocks ein wenig in den Hintergrund treten. Aber selbst hier wissen BARRA HEAD noch, viele ihrer Mitstreiter gekonnt in den Schatten zu stellen. Schaut in unsere Tourdaten, und überzeugt Euch selbst von den Qualitäten der Jungs! Nicht nur mein Album des Monats!