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ANTITAINMENT – Nach der Kippe Pogo!?

Puh, ich bin durch. Das waren verdammt anstrengende 25 Minuten Antiunterhaltung. Vermelde eine Überdosis Sarkasmus. Rabiat verrühren ANTITAINMENT eine Handvoll allzu bekannter Klischees aus Metal- und Hardcore, verniedlicht mit nervig lustigen Synthiesounds und HipHop-Beats, und backen daraus einen unklassifizierbaren Verarsch-Core als wahnwitzige Antwort auf stereotypischen Schema F-Core. Moderiert wird der Spott mit wirklich cleveren Texten von einer leicht manischen Stimme, die schon bei der Begrüßung mit einem „Hallooo“ vermuten lässt, das hier sei das crazy Nebenprojekt von TURBOSTAATler Jan.
„Nach der Kippe Pogo!?“ ist Revolte. Revolte gegen einfallsloses Hardcore-Posertum („True till bored to death“), gegen Pseudo-Underground-Getue („Subkultur brought to you by Sparkasse Hanau“), gegen trendige Indiepolizisten in Ringelpulliuniform („It ain’t no revolution, just because you can dance to it“), und wer nun unbedingt benennen will, was ihm da eigentlich vorgesetzt wird, bekommt die passende Antwort in „We are (black) metalrap, ihr Wimps!“. Ich klau einen Plattentitel von den großartigen A.O.K. und nenne das Ganze „Hardcore cabaret“. Jaja, Klassifizierung, nein danke!
Auf jeden Fall kann ich nur in den allgemeinen Begeisterungschor einstimmen, „Nach der Kippe Pogo!?“ ist ganz großes Tennis. Sich selbst und andere verarschen auf hohem Niveau und dabei musikalisch nicht nur total durchgeknallt, sondern auch beachtlich gut, wobei mir zu metalfixiert. Da gefallen mir die älteren Sachen auf ihrer Myspace-Seite dann doch eine Ecke besser, gerade auch vom trashigeren Sound. Vorgängeralbum „Cooler Plattentitel“ wird gleich morgen im Hafenklang erworben, wo ich „blöde rumsteh‘, genau so ausseh‘ und am Ende klatsche“. Schon irgendwie Arschlöcher…