Obwohl ANTILLECTUAL mittlerweile zu den konstantesten europäischen Vertretern auf dem Sektor des Melodic Hardcore zählen dürften, ist ihre Fanbase bis heute relativ überschaubar geblieben. Einer der Gründe dafür könnte sein, dass die in ideologischer und musikalischer Nähe zu Bands wie STRIKE ANYWHERE, BOYSETSFIRE oder PROPAGANDHI beheimaten Niederländer zwar auf jedem ihrer Alben ein paar echte Hinhörer in ihrer Tracklist haben, aber im Endeffekt (zumindest aus meiner Sicht) keinen Longplayer vorweisen können, der sich von vorne bis hinten auf einem tatsächlich mitreißendem Niveau bewegt. Dies trifft auch auf ihren mittlerweile sechsten Streich „Together“ zu: Auf der einen Seite gibt es ein paar sehr vielversprechende Stücke wie „Action reaction“, „Heads we win, tails we lose“ oder das mit üppigen Singalongs ausgestattete „If you’re not outraged“ zu entdecken, zugleich stehen dem mit „From city to city“ oder „Helping hands“ jedoch auch einige aus meiner Sicht eher schwächere Songs gegenüber. Auch der Umstand, dass einige Stücke wie „Fever“ oder „The invisible hand meets the visible fist“ bereits vor mehreren Jahren digital veröffentlich wurden und sich nun eher halbherzig ins Geschehen einfügen, trägt zu einem etwas faden Gesamteindruck bei. Solide ist „Together“ allemal, nach oben ist jedoch immer noch etwas Luft.
ANTILLECTUAL – Together
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:12. Mai 2023
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.