Stimmt, ANDRE SINNER ist nicht der erste, der den Punk, den er immer noch in sich trägt, nun der Akustikgitarre überlässt. Aber ANDRE SINNER ist einer von denen, die dabei noch etwas zu erzählen haben und dies im Stile eines Liedermachers mit melancholischer Ausrichtung auch tut. Ob es nun das Loblied an die eigene Stadt mit dem letzten Rest Bier in der Flasche ist, oder auch ein stiller, irisch angehauchter Rückblick auf das eigene Leben, das große „Hätte, hätte“, das, was man so Liebe nennt oder schlussendlich eben das ganze „Kommen und Gehen“ – hier wird textlich so einiges geboten, inhaltlich passend und dann auch noch zum Mitsingen einladend. Akkordeon, Tin Whistle und Fiddle unterlegen diese Texte dann noch mit einer wundervollen Portion Folk, die an die POGUES denken lässt. Ein Singer-Songwriter, der ernsthaft etwas mitzuteilen hat und dies auf eine absolut überzeugende Weise tut, einer, der mit dem Weg, den er gegangen ist, zufrieden ist und durchaus Werbung für diesen etwas anderen Weg macht. Und dafür muss man die Musik nicht neu erfinden – man muss sie nur mit Herzblut spielen.
ANDRE SINNER – Kommen und gehen
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:16. April 2018
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
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